Bedingungslose Liebe

Bedingungslose Liebe?

Wie soll das gehen?

Was bedeutet das?

 

Diese Fragen habe ich mir immer wieder gestellt. Seit über 12 Jahren arbeite ich nun mit Menschen, die sich nicht zurechtfinden im Thema Liebe. Tausend Fragen sind offen, nichts funktioniert so wie man/frau es will. Immer geht irgendetwas schief. Es gibt unendlich viele Ratgeber, Bücher, Ansätze, Möglichkeiten.... doch was stimmt? Was funktioniert wirklich?

Hier ist meine Antwort....

So funktioniert es....

Ich habe zwei Hunde. Diese beiden Wesen haben mir vor kurzem ein Aha-Erleben in Bezug auf bedingungslose Liebe geschenkt. Es ist nichts neues, aber ich habe es über all die vielen Jahre, die ich mit diesen Tieren verbringe, nicht wirklich realisiert. Ich habe es schon bemerkt, aber nicht wirklich wahrgenommen. 

Wir können sehr viel von diesen Wesen lernen. Sie zeigen uns jeden Tag, jede Minute, wie bedingungslose Liebe funktioniert. Sie machen es uns vor - total einfach - sie machen es einfach!!!!  Wir müssen nur hinschauen und es uns abschauen.

Hunde sind Meister im Leben im Moment ohne jemals ein Buch über Achtsamkeit gelesen oder ein Seminar besucht zu haben. JETZT ist der Moment, der zählt. Und das setzen sie konsequent um - jeden Augenblick.

 

Meine beiden Hunde-Damen sind sehr unterschiedlich, aber wie sie bedingungslose Liebe leben, ist identisch.

Beispiel: Sie möchten gestreichelt, geschmust oder liebkost werden. Also kommen Sie zu mir und fragen an. Jede auf ihre typische Art. Meine Reaktion kann sein, ja gerne, das will ich jetzt auch und ich beginne die Hundedame zu streicheln. Alles ist gut, alles läuft nach Plan. 

Wenn meine Reaktion anders ausfällt, nämlich ich will das jetzt nicht, bekommt die Hundedame eine "Abfuhr". Ein NEIN von mir. Kein Thema für dieses Wesen. Sie versucht es einfach später wieder. Nimmt es nicht persönlich. Ich wollte nicht in diesem Moment. Kein Thema. Sie respektiert es. Macht kein großes Ding daraus. Sie liebt mich deshalb genauso wie davor. Es tut unserer Beziehung keinen Abbruch.

Das ist bei Menschen schon deutlich anders, wie wir alle wissen. Wir nehmen eine Abfuhr immer persönlich. Er/Sie mag mich nicht mehr, liebt mich nicht mehr. Das brauche ich gar nicht mehr versuchen. Ich hole mir doch nicht noch eine Abfuhr.... etc. Diese Sprüche kennen Sie bestimmt zu Genüge von sich selbst und anderen.

 

Könnten wir doch nur über unseren Schatten springen

Einmal Hund sein und nichts persönlich nehmen.

In der nächsten Minute sieht die Welt evtl. schon ganz anders aus. Da probiere ich es wieder. Es hat nichts mit mir persönlich zu tun, wenn mich jemand aus irgendeinem Grund in dem Moment ablehnt. Er wird seine Gründe haben oder auch nicht, ist mir auch egal. Ich versuche es wieder, wenn mir danach ist. Denn auch ich habe manchmal keine Lust auf das Anliegen meines Gegenübers. Auch als Hund nicht. Dann teile ich das mit. Fertig, Punkt, Ende, Aus. Mehr nicht. Meine Liebe als Hund zu diesem anderen Wesen ändert sich dadurch nicht im geringsten.

Warum fällt es uns Menschen das soooo schwer? Warum fühlen wir uns immer persönlich betroffen, angegriffen, abgelehnt, nicht geliebt usw.? Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht. Aber ich weiß, dass wir uns eine Menge abschauen können von unseren so geliebten vierbeinigen Mitbewohnern in Sachen "bedingsungslose Liebe". Das würde uns so gut tun... einfach mal machen und nicht weiter hinterfragen.